Schwangerschaft und Geburt sind ein Zustand, in dem sich Mutter und Kind in einem besonders sensiblen und verletzbaren Zustand befinden.

Traumatische Erfahrungen um die Geburt

können sowohl unsere eigene Geburt betreffen wie auch Erfahrungen, die wir als Mutter oder Vater bei der Geburt unseres Kindes oder während einer Schwangerschaft machen.

Es geht hierbei um Zeiten, in denen wir besonders empfindsam waren und die uns besonders betreffen können. Achten Sie beim Lesen der nachfolgenden Informationen darauf, wie Sie sich fühlen.
Falls Stressreaktionen oder intensive Gefühle auftauchen sollten, bitte ich Sie, sich zu erden, den Boden unter den Füßen zu spüren und sich in Ihrer Umgebung umzusehen und bewusst Gegenstände wahrzunehmen.
Solche Reaktionen können für Sie ein Hinweis sein, dass Sie von Geburtstrauma betroffen sind und sich professionelle Hilfe durch einen im Thema erfahrenen Traumatherapeuten suchen sollten.

Die eigene Geburt und vorgeburtliche Zeit als Lebensgrundlage

Im Mutterleib sind wir eng an alles Erleben der Mutter, ihre Gefühle und Körperzustände angebunden. Was die Mutter erlebt, wird zu unserer eigenen Erfahrung und wir reagieren darauf. Dies ist eine zutiefst körperliche Zeit und der Körper erinnert sich beginnend mit dem Zeitpunkt der Zeugung. Bereits hier kann es notwendig sein, dass wir uns vor bedrohlichen Erfahrungen und vor Stress schützen und abschotten müssen, also noch bevor wir wirklich in dieser Welt auftauchen.

Wenn Sie zu mir kommen, frage ich, was Sie über Ihren Lebensbeginn wissen:

  • Fragen zur Schwangerschaft:

    In welcher Lebenssituation war Ihre Mutter, als sie mit Ihnen schwanger war? Waren Sie ein gewünschtes Kind und wurde die Schwangerschaft willkommen geheißen? Hatte die Mutter eine intensive Verbindung zu Ihnen als dem werdenden Leben in ihr? War die Mutter durch äußere Umstände gestresst, bedroht oder traumatisiert und konnte keine Verbindung zu Ihnen entwickeln? Hat die Mutter an Abtreibung gedacht?

  • Fragen zur Geburt:

    Gab es Komplikationen bei der Geburt? Natürliche Geburt oder Kaiserschnitt? Wurden Sie nach der Geburt von Ihrer Mutter getrennt? Kamen Sie zu früh auf die Welt und waren auf einer Frühchenstation? Brauchten Sie nach der Geburt medizinische Behandlungen?

Warum das wichtig ist:

Auf der Basis unserer ersten Erfahrungen entfaltet sich unsere weitere Entwicklung und unsere Fähigkeit zu Bindung und Beziehung. Um Trauma-Zustände aus dieser Zeit organisiert sich auf einer sehr existentiellen Ebene unser Weiter-Leben und unsere Persönlichkeit. Diese wirken solange, bis wir diese ins Bewusstsein bringen und mit Hilfe unseres Körpers lösen.

Für die Behandlung dieser frühen Traumatisierungen sind die Methoden SOMA Embodiment und Somatic Experiencing besonders hilfreich, die das Ankommen im Körper und der Welt sowie die Stressregulation fördern. Sie unterstützen das Be-Greifen und das Öffnen der Sinne. Auf der Grundlage von NARM und NADP geht es in der Therapie auch um Erfahrungen mit Kontakt und Nähe.

Trauma durch Frühgeburt

Gerade mit den Auswirkungen von Frühgeburt habe ich mich intensiv auseinandergesetzt und praktische Erfahrungen in der therapeutischen Begleitung gesammelt. Im Berufsverband Somatic Experiencing Deutschland bin ich aktives Mitglied in der Arbeitsgruppe Prä- und Perinatale Themen.
Wenn Mutter und Kind nach der Geburt getrennt werden, entstehen sehr viel emotionaler Stress und Trauma. Ein Neugeborenes mit medizinischen Komplikationen erfährt viele medizinische Eingriffe (Untersuchungen, lebensrettende Maßnahmen) an Stelle der Wärme und Nähe seiner vertrauten Mutter. Sein unreifer Organismus erfährt viel Stress in dem Versuch der Anpassung an eine Umgebung, für die er eigentlich noch nicht bereit ist. Ein Frühgeborenes kann viele Wochen in der Isolation in einem Inkubator verbringen. Dadurch kann die Bindung zwischen Mutter und Kind erheblich gestört werden.

Geburt unseres Kindes und Schwangerschaft

Die Zeit während Schwangerschaft und Geburt und die erste Zeit danach sind Zeiten, in denen sich Mutter und Kind in einem sehr empfindsamen und verletzlichen Zustand befinden und existentielle Erfahrungen beim In-die-Welt-kommen machen.
Leider ist das Umfeld, in dem Geburt stattfindet, oft nicht oder zu wenig auf den Rhythmus der Frau eingestellt und gibt dem Geburtsprozess nicht die notwendige Zeit. Klinikpersonal geht nicht achtsam mit unseren Grenzen und dem Bedürfnis nach Sicherheit für unsere intimsten Räume um. Es finden medizinische Interventionen statt, zu denen Gebärende auch gegen ihren Willen gedrängt werden. Mitunter werden diese von der Mutter oder vom Kind als Gewalt empfunden.
Wie haben Sie als Vater den Geburtsprozess Ihres Kindes erlebt?

All dies kann traumatische Zustände beim Kind und bei Mutter und Vater hinterlassen.

Ins Leben kommen und gehen

Schwangerschaft kann auch mit dem Sterben und Verlust eines geliebten Kindes verbunden sein, wenn während Schwangerschaft oder Geburt Komplikationen auftreten. Oft werden Mütter mit ihrer Trauer und überwältigenden Gefühlen von ihrem Umfeld kaum verstanden und allein gelassen, da dieses die intensive Verbindung zwischen Mutter und Kind nicht erlebt hat. Welche Abschiedsrituale braucht es?
Wenn die Schwangerschaft mit dem eigenen Kind abgebrochen wird, können Frauen aber auch Männer in eine emotionale Krise fallen, die z.B. von Trauer, Verlust, Schuld, Scham, Isolation und medizinischem Trauma während des Eingriffes geprägt sein.

" Ich bin schwanger" - ein freudiges Ereignis. Oder nicht?

Eine Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt können dazu führen, dass traumatische Geburtserfahrungen von der eigenen Geburt oder früheren Geburten und Schwangerschaften an die Oberfläche kommen. Erleben Sie Ängste oder Panik, wenn Sie an die bevorstehende Geburt denken? Oder kommen Trauma-besetzte Erinnerungen bei jedem Geburtstag Ihres Kindes zurück und den Geburtstag zu feiern, ist kein freudvolles Ereignis? Haben Sie trotz Kinderwunsch Schwierigkeiten schwanger zu werden und es gibt keine medizinische Ursache? Auch hier kann es eine Verbindung zu eigenen traumatischen Geburtserfahrung geben.

Gerne begleite ich Sie mit meinem therapeutischen Wissen und meiner besonderen Fähigkeit zur Einfühlung in diese Thematik, die auf eigene traumatische Erfahrungen von Fehlgeburt und medizinischem Trauma bei/nach der Geburt zurückgeht, damit Ihre nächste Geburtserfahrung eine bessere werden kann.

 

 

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